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TROCKENBAU GUIDE

Der kleine Trockenbau-Guide:

Welche Baustoffe verwenden wir im Trockenbau?

Als seriöse Baufirma setzen wir ausschließlich auf namhafte Markenhersteller, um den Kunden das bestmögliche Produkt anbieten zu können.

Am häufigsten verwenden wir Bauprodukte der Fa. Knauf, Befestigungsmaterial der Fa. Würth und bevorzugen klar regionale Anbieter.

 

Hier ist eine Übersicht:

1. Die unterschiedlichen Gipskartonplatten

2. Die Profile einer Trockenbauwand

3. Der Wandaufbau Schritt für Schritt

4. Die Isolierung als Füllung – zusätzlicher Schall- und Brandschutz

5. Vorsatzschale und Doppelständer

6. Die Blechprofile einer Decke

7. Die abgehängte Decke

8. Warum ab und zu Mineralfaserplatten

9. Der Schallschutz

10. Der Sichtdachstuhl im Dachgeschossausbau

1. Das Plattenmaterial – jener Teil, der beim Endprodukt noch sichtbar ist:

 

  • GKB (Gipskartonbauplatte, weiß) → leicht, geringer Schallschutz, Trennwand in der Wohnung, niedrige Feuerschutzklasse

  • GKF (Gipskartonfeuerschutzplatten, weiß) → schwerer, besserer Schall- und Brandschutz, richtige Wand, Außenwand, im Mehrfamilienhaus oder Gewerbe, erhöhte Feuerschutzklasse

  • GKBi (Gipskartonbauplatte imprägniert, grün) → leicht, im Feuchtbereich, z.B. Bad

  • GKFi (Gipskartonfeuerschutzplatten imprägniert, grün) → schwerer, besserer Schallschutz, richtige Wand, im Mehrfamilienhaus oder Gewerbe

  • Diamantplatten, blau → sehr schwer, als stärkster Schall- und Brandschutz, vergleichbar mit der Gipskartonfeuerschutzplatte

 

Die Größen 2000 mm x 1250 mm sind bei den Stärken 12,5 mm und 15 mm bei allen Trockenbauplatten im Innenausbau gleich. Am üblichsten sind 12,5 mm, die meistens (eigentlich immer) doppellagig mit einer Mindestüberlappung von 25 cm verwendet werden.

 

Die 20 mm und 25 mm starken Gipskartonplatten sind „Ein-Mann-Platten“. Sie haben die Maße 2000 mm x 625 mm, damit das Gesamtgewicht bei der Montage nicht zu hoch ist.

2. Die Blechprofile für den Rahmen bei Wänden und Vorsatzschalen:

  • UW: Das Profil sieht aus wie ein U und dient der waagrechten Befestigung an Boden und Decke. Um Bewegungsschall zu minimieren, wird entweder ein Kompriband oder ein Anschlusskitt zwischen Bauwerk und Profil verwendet. Der max. Schraubabstand beträgt 50 cm.

  • CW: Das Profil hat die Form eines C. Es ist in dem UW-Profil beweglich (ca. 1 cm Luft) vertikal befestigt. Die Profile werden in einem max. Achsabstand von 62,5 cm verbaut, da auf ihnen die Platten mit 125 cm verschraubt werden. Jede ganze Platte wird 3-mal verschraubt.

  • UA: Das Profil ähnelt dem UW, ist jedoch verstärkt. Es wird bei Aussparungen wie den Türen verwendet.

3. Hier ein üblicher Wandaufbau:

Eine typische Trockenbauwand besteht außen jeweils aus doppellagigen 12,5 mm GKB/GKF-Platten, die auf die CW-Profile mit Trockenbauschrauben/Feingewinde befestigt sind.

Die erste Lage darf bis zu einem max. Schraubabstand von 75 cm befestigt werden, die Decklage bis 25cm.

Die UW-Profile dürfen nicht mit fixiert werden.

Die tiefe Lage muss auch gespachtelt werden – aus Brand- und Schallschutzgründen. Ein einfaches Abziehen reicht dort, da sie nicht sichtbar bleibt. Die Decklage wird gespachtelt, abgezogen und geschliffen.

Die Qualitätsstufen (Oberflächengüte, Feinheit des Schliffbildes) werden unterteilt in Q1–Q4. Im Wohnbereich bewegt man sich zwischen Q2 und Q3.

Befüllt werden die Profile mit Isolierung.

4. Wir verwenden als Isolierung:

 

  • Trennwandplatten (TPP), sie bestehen aus Glaswolle und sind am günstigsten.

  • Mineralwolle-Platten werden vor allem im Dachgeschossausbau verwendet.

  • Sonorock-Platten sind aus Steinwolle und bieten einen besseren Schallschutz.

  • Thermarock-Platten, ebenfalls aus Steinwolle, haben eine noch höhere Dichte und sind ideal als Brandschutz.

5. Vorsatzschalen an der Wand sind genauso aufgebaut wie eine Trockenbauwand, außer dass einseitig statt der Gipsplatten die Bestandsmauer steht.

 

Bei Installationswänden mit beidseitiger Montage, z.B. im Bad, kommt die Doppelständer-Bauweise zum Zuge. Im Endeffekt sind das zwei gespiegelte Vorsatzschalen mit Luft dazwischen für die Installation.

 

Verfugt wird mit Ottoacryl, damit die Fugen überstreichbar bleiben.

6. Die Blechprofile für abgehängte Decken unterscheiden sich von Wandprofilen hauptsächlich in den Größen:

 

  • Das UD-Profil fungiert als Rahmen. Es wird horizontal an der Wand befestigt, z.B. mit Schlagdübeln.

  • Das CD-Profil entspricht dem CW und wird in die UD verbaut. Zusätzlich wird es von oben mit Deckenabhängern gehalten.

7. Bei der abgehängten Decke werden die Platten auf den CD-Profilen verschraubt und von oben mit der gewünschten Isolierung befüllt. Die Materialwahl der Platten und Isolierung hängt, wie bei den Wänden, von den Anforderungen ab.

8. Die Mineralfaserplatten werden als eine Art Kassettendecke/Rasterdecke verbaut. Der große Vorteil des Systems ist, dass die Platten nur in den Decken-Spezialprofilen liegen und jederzeit nach oben weggehoben werden können. Dadurch ist man flexibel und kommt ohne großen Aufwand an die gewonnene Installationsebene zwischen Platten und Deckenbestand. Gerade im gewerblichen Bereich ist das sehr nützlich. Es ergibt sich ein Schachbrettmuster, das auch flexibel mit Akustikplatten verwendbar ist.

9. Der Schallschutz ist gerade in Räumen mit vielen Menschen sehr wichtig und kann über Akustikplatten, die den Schall schlucken, verbessert werden. Man kann Akustikplatten entweder in abgehängten Decken fest verbauen oder als Mineralfaserplatte flexibel verwenden. Die Platten erkennt man an den runden Lochungen, die durch gezielte Anordnung auch gestalterisch den Wohnraum bereichern können. So werden u.a. gerne sternförmige Muster verwendet.

10. Der Dachgeschossausbau und die Dämmmöglichkeiten des Dachstuhls:

Zwischensparrendämmung vs. Untersparrendämmung

 

Bei der Zwischensparrendämmung wird die Dämmung zwischen die Holzsparren geklemmt (Klemmfilz). Empfohlen werden 160 mm Dämmstärke mit dem Dämmwert WLG 032. Falls die Balken zu niedrig sind, werden sie aufgedoppelt.

Darauf wird eine Klimamembranfolie getackert – an feste Bauteile wird sie mit Anschlusskleber befestigt – und die Stöße werden mit Spezialklebeband abgedichtet.

Auf die Membran wird horizontal die Lattung (50 cm Abstand) geschraubt und mit GKB- oder GKF-Trockenbauplatten und phosphatierten Schrauben einfach beplankt.

Die Stöße werden mit Spachtelmasse und Gewebeband gespachtelt und geschliffen auf Q2.

 

Bei der Untersparrendämmung wird statt einer Aufdoppelung der Sparren die Klimamembran direkt auf die Sparren getackert. Darauf kommt die Querlattung, die horizontal mit 40 mm Dämmung befüllt und mit Gipskarton beplankt wird.

Vorteil der Untersparrendämmung ist, dass man 4 cm Raumhöhe weniger verliert, dafür aber mehr Arbeitsaufwand betreiben muss.

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